Ratgeber
Balkonkraftwerke - Auspacken, einstecken und Strom produzieren
Mini-Photovoltaik-Anlagen für den Balkon oder die Terrasse erleben derzeit einen regelrechten Boom, ermöglichen sie doch Privathaushalten, ihren eigenen Strom zu erzeugen und den Energieverbrauch zu reduzieren. Und dies ohne aufwändige Umbauten am Gebäude selbst.
Umsatzsteuerbefreiung für Photovoltaik-Anlagen!
Seit Anfang dieses Jahres wird für Photovoltaik-Anlagen bis 35 Kilowatt peak (kWp) sowie dazugehörige Speicher unter bestimmten Voraussetzungen die Umsatzsteuer beim Kauf nicht berechnet. Dazu gehören auch Balkonkraftwerke.
Update: Die neue österreichische Bundesregierung hat in ihrer ersten Nationalratssitzung das Ende der Umsatzsteuerbefreiung beschlossen. >>Mehr erfahren<<
Woraus bestehen Balkonkraftwerke?
Balkonkraftwerke sind kleine Solarenergieanlagen, die auf Balkonen oder Terrassen installiert werden können. Sie bestehen in der Regel aus Solarmodulen und einem Wechselrichter, der den Gleichstrom der Module in Wechselstrom umwandelt. Der so produzierte Strom wird dann über ein Kabel mit Stecker in eine Steckdose eingespeist. Die im Haushalt verwendeten Elektrogeräte nutzen automatisch den vom Balkonkraftwerk produzierten Strom und beziehen dementsprechend weniger Strom aus dem Stromnetz.
Welche Vorschriften müssen bei Balkonkraftwerken beachtet werden?
Bei einem Balkonkraftwerk handelt es sich um eine "Kleinsterzeugungsanlage" und darf maximal 800 Watt (bezieht sich auf die Ausgangsleistung des Wechselrichters) haben. Es braucht keine Genehmigung vom Netzbetreiber, jedoch muss dieser spätestens zwei Wochen vor der geplanten Inbetriebnahme davon in Kenntnis gesetzt werden.
Worauf muss bei der Montage geachtet werden?
Laut der ÖNORM E 8001-4-712 muss eine stromerzeugende Anlage fest mit dem Netz verbunden sein, um lebensgefährliche Stromschläge zu verhindern. Es handelt sich hier um keine verbindliche Norm, vielmehr um eine Empfehlung. Bei Einhaltung grundlegender Sicherheitsvorkehrungen (z.B. ein funktionierender FI-Schalter), geht nach diversen Studien (u.a. des Fraunhofer Instituts) von Balkonkraftwerken bis 800 Watt kein Risiko aus. Ein so genannter Wieland-Stecker (Pins sind mit solidem Kunststoff ummantelt und dreiadrig angeordnet) ist aber auf jeden Fall einem haushaltsüblichen Schuko-Stecker vorzuziehen.
Wie rentabel sind Balkonkraftwerke?
Allgemein gesagt hat sich durch die zuletzt hohen Strompreise die Amortisationszeit verkürzt. Diese gibt an, nach wie vielen Jahren sich Ihr Balkonkraftwerk (durch die eingesparten Stromkosten) selbst finanziert hat. Bei einem 800 Watt Balkonkraftwerk können etwa 700-1.000 kWh pro Jahr erzeugt werden, was einer Stromkosten Einsparung von etwa 300 bis 400 Euro pro Jahr entspricht (je nach aktuellem Strompreis).
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